Wie werden CO2-Emissionen durch Abfall berechnet?
Allgemein: Die Berechnung der CO2-Werte ist ein komplexer Prozess, der auf fundierten wissenschaftlichen Methoden und Daten basiert. Die dargestellten Werte dienen als Orientierung und können dazu beitragen, nachhaltigere Entscheidungen zu treffen und die Umweltauswirkungen zu minimieren. Für die Berechnung haben wir mit dem externen Expertenteam BetterEarth zusammengearbeitet, um Schätzungen von Emissionsfaktoren anhand von ADEME-Datenbank der französischen Regierung, die Genesis-Datenbank der deutschen Regierung, die Datenbank der britischen Regierung, die kommerzielle Ecoinvent-Datenbank, offizielle Statistiken, Expertenmeinungen, Fallstudien und Sekundärforschung zu informieren und zu validieren.
Die Methodik:
Ermittlung der Abfallmenge:
- Die Masse des Abfalls wird in Tonnen gemessen.
Bestimmung der Zusammensetzung des Abfalls:
(Die Ergebnisse beschränken sich auf die häufigsten Abfallstoffe unserer Kundinnen und Kunden)
- Bauabfall
- Holzabfall
- Restmüll
- Papierabfall
- Bioabfall
- Metallabfall
- Plastikabfall
- Medizinischer Abfall
- Elektronikabfall
- Chemieabfall (nur Verbrennung als mgl. Option, daher keine positive Bilanz)
- Bauschutt
- Boden und Steine / Erdaushub
- Baumischabfall
- Mischholz A1 - A3
- Altholz A4, hazardous wood
- gemischte Siedlungsabfälle
- gemischte Verpackungen
- Glasverpackungen
- Papier, Pappe, Karton
- Altakten
Unterschiedliche Abfallkomponenten (organische Abfälle, Papier, Kunststoff, Metall, Glas etc.) haben unterschiedliche Emissionsfaktoren, die einzeln ermittelt wurden.
Welche Faktoren beeinflussen die CO2-Emissionen von Abfall?
Faktoren, die die CO2-Emissionen beeinflussen sind:
- Abfallzusammensetzung
- Deponieentgasung
- Transport
- Behandlungsmethoden (1) Deponierung, 2) Verbrennung und 3) Recycling)
Erklärung der Faktoren Behandlungsmethoden:
- Deponierung: Emissionen durch Methan (CH4) und CO2.
- Verbrennung: CO2-Emissionen durch die Verbrennung von organischem Material und fossilen Brennstoffen.
- Recycling: Einsparung von Emissionen durch die Vermeidung der Herstellung neuer Produkte.
- Kompostierung: Emissionen hauptsächlich durch die Zersetzung organischer Materialien in CO2 und Methan.
Wie werden Emissionen berechnet?
Die Berechnung erfolgt durch Multiplikation der Abfallmenge mit dem entsprechenden Emissionsfaktor:
CO2-Emissionen= ∑ (Menge der Abfallkomponente × Emissionsfaktor der Entsorgungsmethode)
Datenerhebung
Die Daten stammen aus verschiedenen zuverlässigen Quellen, darunter wissenschaftliche Studien, Berichte von Umweltorganisationen und staatliche Datenbanken. Unsere Berechnungen basieren auf Durchschnittswerten, um eine möglichst realistische Schätzung der CO2-Emissionen zu ermöglichen.
Was ist zu beachten bei den ausgewiesenen Daten?
Die Emissionsfaktoren, die verwendet werden, sind Näherungswerte und daher mit Vorsicht zu betrachten. Aktuell arbeiten wir an der Zertifizierung der angewendeten Methodik.
Unvollständige Prozessdaten und daher kein vollständiges Bild: Zahlen für Deponierung, Verbrennung (ohne Energierückgewinnung) und für Recycling (ohne vermiedene Emissionen) können genutzt werden (siehe zum letzten Punkt mehr im Unterkapitel „Verrechnung vermiedener Emissionen“). Nach GHGP Scope 3 Kategorie 5 „Waste Generated in Operations“ müssen abfallproduzierende Unternehmen den Prozess der Abfallbehandlung mit in ihre CO2-Bilanz aufnehmen. Die Verbrennung mit Energierückgewinnung und Recycling mit vermiedenen Emissionen kann jedoch durch doppelte Verbuchungsgründe nicht mitaufgenommen und separat deklariert werden. Für diese kann aber der Transport in die Bilanz integriert werden. Diese Zahlen sind nicht Teil des Projekts.
Auswirkungen auf das Klima: Die ausgewiesenen Zahlen haben nur Auswirkungen auf das Klima und nicht auf andere Umweltaspekte (wie Kreislaufwirtschaft, biologische Vielfalt, Wasser und Landnutzung).